Servus beinander, nach den vielen netten Anfragen am Wochenende was ...

... ein Hauberling überhaupt ist, hier nochmal die Geschichte und im Anhang ein mögliches Rezept: Aus der Heimatgeschichte von Franz Streibl: Die uralte Geschichte von den Hauberlingen Im Mittelalter wurde von der ganzen Christenheit das Fast- und Abstinenzgebot streng eingehalten. So durften in der ganzen 40tägigen Fastenzeit kein Fleisch und auch keine tierischen Erzeugnisse wie Eier oder Butter gegessen werden. Es war auch nicht erlaubt mit Schmalz zu kochen. Das ärgerte den Grafen Sigismund von Haag (Haag in Oberbayern) und er schrieb an den Papst in Rom, er möge doch seinen Untertanen erlauben, in der Fastenzeit Schmalz aus Butter in der Küche zu gebrauchen. Er meinte, in Italien hätte man das Olivenöl, um kraftvolle Gerichte zu kochen, aber in Bayern wäre dieses Öl zu teuer und seine Untertanen hätten einen Widerwillen gegen dieses Öl. Er beklagte, dass seine Untertanen durch den Genuss der Fastenspeisen krank und kraftlos würden. Tatsächlich erteilte Papst Innocenz Vlll. im Jahre 1485 diese Dispens und die armen Leute der Grafschaft Haag durften fortan mit Schmalz und dem billigeren Roggenmehl Küchel backen, die man Hauberlinge oder Haubenküchel nannte. Diese Dispens wird von den Historikern scherzhaft auch „Hauberlingdispens“ genannt. Erst 1491 wurde diese Dispens allen Christen in Deutschland gewährt. (R.Münch: Das große Buch der Grafschaft Haag). Der Name „Haubenküchl“ erklärt sich so: In der Pfanne mit Schmalz werden die Hauberlinge immer wieder umgedreht, damit sie oben und unten schön braun sind, also eine braune Haube aufhaben, während sie in der Mitte eher blass bleiben sollen. Da also die Hauberlinge eine Speise der armen Leute waren, wurden sie gerne zum Rehragout gereicht, das ja auch eine Speise der ärmeren Leute war, denn der Rehrücken und die Rehschlegel waren den besseren Leuten vorbehalten. Dank der Kochkunst unserer Wirtinnen ist heute ein Rehragout mit Hauberlingen schon lange keine Speise mehr für arme Leute sondern eine Delikatesse unserer bayrischen, ländlichen Küche. Bleibt noch anzumerken, dass die Hauberlinge wegen ihrer Herkunft aus der Grafschaft Haag nur in einem ganz engen Bereich rund um Haag und den Landkreis Erding bekannt sind. Im restlichen Bayern kennt man sie nicht. Heute bedauern wir diese armen Leute im restlichen Bayern, weil sie kein Rehragout mit Hauberlingen kennen! In diesem Sinne- Mahlzeit und ein gemütliches Prost mit Unertl Weißbier Euer Alois

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